Als Fluggesellschaften werden Unternehmen bezeichnet, deren Gewerbe darin besteht, Personen- und Frachttransport per Flugzeug zu übernehmen.
Beim Personentransport lassen sich unterscheiden:
- Linienfluggesellschaften
- Charterfluggesellschaften
- Billigfluggesellschaften
Angebot von Fluggesellschaften
Rund 124,4 Millionen Reisende nutzten das Angebot von Fluggesellschaften von einem deutschen Flughafen aus allein im Jahr 2019. Bei den mit Abstand meisten Flügen handelt es sich um Auslandsflüge (ca. 101 Millionen), die sowohl mit inländischen als auch ausländischen Fluggesellschaften durchgeführt wurden.
In Deutschland operieren Fluggesellschaften vor allem auf den derzeit 38 Verkehrsflughäfen, von denen Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg die derzeit größten nach Passagieraufkommen sind.
Klassische Linienfluggesellschaften
Linienfluggesellschaften bilden das Rückgrat des Luftverkehrsangebotes. Sie bieten planmäßig festgelegte Routen zu bestimmten Destinationen, die normalerweise in einem halbjährlichen Rhythmus angepasst werden. Üblich ist dabei die Unterscheidung in Sommer- und Winterflugplan, in welchen auch für die jeweilige Saison typische Reiseziele Berücksichtigung finden.
Das Angebot von Linienfluggesellschaften wird sowohl von Urlaubs- als auch Geschäftsreisenden gleichermaßen in Anspruch genommen, wobei deren jeweiliger Anteil von der Destination des Fluges abhängig ist.
Linienfluggesellschaften werden bevorzugt von Urlaubern genutzt, die ihre Reisen individuell oder einen Multistopp-Flug planen möchten.
Auch Teilnehmer von Vielfliegerprogrammen bevorzugen Linienfluggesellschaften, um sich für ihren Flug Prämien- und Statusmeilen gutschreiben zu lassen.
Charter- und Billigfluggesellschaften bieten meist keine derartigen Programme an. Hinzu kommt, dass viele Linienfluggesellschaften Allianzen bilden und so bei der Buchung von Fernzielen Vorteile durch zeitnahe, aufeinander abgestimmte Anschlussflüge bieten. Darüber hinaus bewegen sich Serviceleistungen und Freigepäckgrenzen auf einem höheren Niveau als bei Charter- und Billigfluggesellschaften.
Charterfluggesellschaften
Charterfluggesellschaften fliegen vor allem touristisch interessante Destinationen an und bieten gegenüber Linienfluggesellschaften kein getaktetes Streckennetz an. Vielmehr werden die Kapazitäten von Charterfliegern von Reiseveranstaltern nach Bedarf gebucht und eingesetzt.
Dementsprechend sind die Kapazitäten von Charterfluggesellschaften vor allem in der Urlaubssaison bzw. in Ferienzeiten sehr gefragt, in denen sie bevorzugt beliebte Urlaubsziele wie z. B. die Balearen, die türkische Riviera und die griechischen Inseln anfliegen.
Die Fluggesellschaften kommen besonders oft bei sogenannten Inclusive-Tour-Charterflügen zum Einsatz. Die Plätze werden auf Risiko des Reiseveranstalters im Rahmen von Pauschalreiseangeboten gemietet. Dadurch ergeben sich bei Charterflügen Preisvorteile, die in erster Linie aus einer höheren Auslastung des Platzangebots, geringeren Verwaltungskosten und der Garantieabnahme vonseiten des Reiseveranstalters resultieren.
Dies führt auch zu geringen Reisekosten für den Urlauber, die sich im Rahmen der Pauschalangebote aber meist nicht selbst aussuchen können, mit welcher Fluggesellschaft sie in den Urlaub starten möchten. Bekannte Charterfluggesellschaften aus Deutschland sind TUIfly und Condor.
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Billigfluggesellschaften
Billigfluggesellschaften bilden zwar eine eigene Sparte, können in den meisten Fällen aber im weitesten Sinne zu den Linienfluggesellschaften gezählt werden.
Der große Unterschied zu konventionellen Fluggesellschaften liegt in der Preispolitik, aus welcher sich auch die Bezeichnung ableitet. Billigfluggesellschaften versuchen stets, Flüge deutlich günstiger anzubieten als klassische Linienfluggesellschaften. Zu diesem Zweck verzichten sie auf zahlreiche Komfortmerkmale wie z. B. die Versorgung mit Speisen und Getränken, mehr Komfort durch Beinfreiheit und im Flugpreis enthaltenes Freigepäck. Ein weiteres für Urlauber wichtiges Merkmal von Billigfluggesellschaften liegt in den genutzten Flughäfen.
Viele dieser Fluggesellschaften bevorzugen wegen der geringeren Gebühren kleine, oftmals abseits von Ballungszentren gelegene Flughäfen, an denen insgesamt nur wenige weitere Fluggesellschaften zu finden sind. Typische Beispiele hierfür sind der Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück, der Flughafen Niederrhein bei Weeze und der Allgäu-Airport in Memmingen.
Das Angebot von Billigfluggesellschaften beschränkt sich bei den meisten Anbietern auf Kurz- und Mittelstreckenflüge. Das ist nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet, dass viele Billigfluggesellschaften nur Modelle eines einzigen Flugzeugtyps einsetzen, um auf diese Weise Synergieeffekte zu nutzen und sowohl Wartungs- als auch Schulungskosten auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten.
Meist handelt es sich dabei um typische Mittelstreckenmodelle wie Boeing 737 (z. B. Ryanair, Transavia) oder Airbus A320 (z. B. Easyjet, Wizzair). Bei der Auswahl der Destinationen setzen Billigfluggesellschaften auf stark frequentierte Direktverbindungen und verzichten dabei auf ein dichtes Streckennetz mit aufeinander abgestimmten Umsteigemöglichkeiten.
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Was ist ein Billigflieger? Einfach erklärt!
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