Ein Jetlag ist eine Schlaf-Wach-Rhytmusstörung, die durch den Wechsel der Zeitzone nach einem Langstreckenflug ausgelöst wird. Symptome sind unter anderem Schlafstörungen und Abgeschlagenheit.
Wichtiges auf einen Blick
- Ein Jetlag ist eine Störung des menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus
- Symptome sind unter anderem Schlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen
- Jetlags treten vor allem bei Flugreisen auf, wenn der Zeitunterschied mehr als fünf Stunden beträgt
Was ist ein Jetlag
Ein Jetlag tritt meist nach Langstreckenflügen auf, bei denen ein erheblicher Zeitunterschied zwischen Abflug- und Zielort besteht. In der Regel spricht man dabei von einer Zeitdifferenz von fünf Stunden oder mehr. Der Körper wird von diesem schnelle Wechsel der Zeitzonen verwirrt und zeigt Anpassungsschwierigkeiten.
Die medizinische Beschreibung nach dem internationalem Klassifizierungssystem von Schlafstörungen lautet: “Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, Typ Jetlag”.
Symptome eines Jetlags
Welche Symptome auftreten oder wie schwer diese sind, hängt nicht einzig von der Zeitdifferenz ab. Hinzu kommen viele individuelle Faktoren, manche Menschen sind von Natur aus anfälliger für Jetlags als andere. Allgemein treten die folgenden Symptome am häufigsten auf:
Schlafstörungen
Die Schlafstörungen können in unterschiedlichen Formen auftreten. Manche Menschen können schlecht einschlafen oder schlafen nicht ruhig durch. Wieder andere sind extrem müde, können sich kaum wachhalten und schlafen übermäßig viele Stunden.
Kreislaufprobleme
Schwindelgefühl und allgemeines Unwohlsein können auftreten. Manche Menschen fühlen sich allgemein abgeschlagen und nicht belastungsfähig. Auch die Konzentrationsfähigkeit kann in Mitleidenschaft gezogen werden.
Magen- und Verdauungsprobleme
Bei manchen Menschen spielt während eines Jetlags die Verdauung verrückt oder sie bekommen Magen- oder Bauchschmerzen. Manche Betroffenen verlieren ihren Appetit, wieder andere haben ständig Hunger und essen zu unregelmäßigen Zeiten.
Zudem können Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und eine verminderte Reaktionsfähigkeit auftreten.
Warum entsteht der Jetlag
Ein Jetlag entsteht, wenn ein Mensch sich sehr schnell von einer Zeitzone in eine andere begibt, wie etwa nach einem Langstreckenflug mit einer Zeitverschiebung. Der menschliche Körper hat einen Rhythmus und genau dieser wird bei dem Wechsel der Zeitzonen durcheinander gebracht. Einige wichtige Einflussfaktoren, die den Körper auf diese Weise steuern, sind die folgenden:
- Hell-Dunkel-Rhythmus
- Innere Uhr
- Stoffwechselvorgänge im Körper
- Essens- und Arbeitszeiten
In einer dunklen Umgebung wird das Hormon Melatonin im Körper ausgeschüttet. Unter anderem steuert dieses Hormon den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus und wird auch als natürliches Schlafmittel bezeichnet. Melatonin hilft beim Einschlafen und fördert einen ruhigen und erholsamen Schlaf.”
Hat ein Mensch einen Langstreckenflug hinter sich, so ist sein Körper noch auf die Zeitzone eingestellt, die mit dem Flug hinter sich gelassen wurde. Er muss sich erst auf die neue Zeit einstellen und das dauert manchmal etwas.
Hat die Richtung einen Einfluss?
Je nachdem, in welche Richtung man fliegt, richtet sich auch die Schwere des Jetlags. Während es egal ist, ob du nach Norden oder Süden fliegst, macht es sehr wohl einen Unterschied, ob du dich nach Osten oder nach Westen bewegst.
Allgemein gilt: Bewegst du dich nach Osten, bekommst du einen stärkeren Jetlag.
Das liegt vor allem daran, dass deine Uhr vorgestellt wird, du verlierst also an Zeit. Fliegst du zum Beispiel von Frankfurt nach Sydney, sieht es so aus: während es in Deutschland zehn Uhr nachts ist und du ins Bett gehen würdest, wird es in Sydney gerade hell, dort ist es nämlich sechs Uhr morgens und bereits der nächste Tag.
Warum Jetlags so nervig sind
Ein Jetlag kann sowohl für Reisende auf dem Weg in den Urlaub ungünstig sein, als auch für Heimkehrende.
Auf dem Weg in den Urlaub: Der Reisende verliert einen Teil seiner Urlaubszeit. Kostbare Zeit, die eigentlich mit Entspannung oder Unternehmungen verbracht werden sollte, verbringt man müde und lustlos auf dem Hotelzimmer. Das ist besonders bei kürzeren Urlaubsreisen ärgerlich, weshalb man für Fernreisen in der Regel eher mehrwöchige Reisen plant.
Für Heimkehrende kann ein Jetlag schlimm sein, wenn sie gleich nach der Reise wieder in die Arbeit müssen. Die Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme können sich negativ auf die Leistung im Job auswirken und den Alltag anstrengend machen.
Wie lange dauert ein Jetlag?
So pauschal kann dies nicht gesagt werden, da dies von Mensch zu Mensch sehr stark variiert. Während manche sich scheinbar mühelos an eine Zeitverschiebung von 12 Stunden gewöhnen können und schon nach einem Tag ihrem Alltag ganz normal nachgehen, fühlen sich andere Menschen tage- oder sogar wochenlang schlapp und müde, auch wenn sie nur eine Zeitdifferenz von sechs Stunden hinter sich gebracht haben.
In der Regel gilt: je größer die Zeitdifferenz, desto länger braucht der Körper, um sich umzustellen.
Vermeiden und Entgegenwirken von Jetlags
Auch wenn sich Betroffene mit einem Jetlag krank fühlen, sollte erst einmal kein Grund zur Sorge bestehen. Es gibt einige Mittel, mit denen du einem Jetlag vorbeugen und entgegenwirken kannst.
Schlafrhythmus umgewöhnen
Einem Jetlag entgegenwirken kann man vor einer Reise, wenn man den Körper langsam auf die neue Zeitzone einstellt. Vor Reisen nach Westen solltest du versuchen, dich abends etwas länger wachzuhalten, geht es in die andere Richtung, solltest du etwas früher Zubettgehen. So gewöhnst du deinen Körper langsam an den Rhythmus in der Zeitzone deines Ziellandes, bevor du überhaupt dort ankommst.
Neuer Tagesrhythmus
Halte unbedingt sofort den neuen Tagesrhythmus ein. Auch wenn du bereits um vier nachmittags sehr müde bist und dich am liebsten hinlegen würdest: versuche dem zu widerstehen und halte den neuen Zeitplan so gut es geht ein. Hör auch unbedingt auf, in der Zeit deines Abflugorts zu denken und dauernd umzurechnen. Stelle deine Uhren am besten noch im Flugzeug um.
Sonnenlicht
Hilf deinem Hell-Dunkel-Rhythmus, indem du viel an die Sonne gehst. Auch die frische Luft wird sich positiv auf deinen Organismus auswirken. Nachts solltest du darauf achten, dass dein Schlafzimmer gut abgedunkelt ist, so kann die größtmögliche Menge an Melatonin ausgeschüttet werden und dir zu einem erholsamen Schlaf verhelfen.
Melatonin Nahrungsergänzungsmittel
Mittlerweile gibt es sogar Melatonin-Präparate, die schlaffördernd sein sollen und so gegen Symptome eines Jetlags helfen können. Die Präparate sind in Deutschland frei erhältlich, wirklich bestätigt ist deren Wirkung allerdings nicht. Auch in Lebensmitteln findet sich eine erhöhte Melatonin-Konzentration, zum Beispiel in Cranberries und in manchen Getreidearten wie etwa Gerste.
Gib deinem Körper Zeit
Wenn du die Möglichkeit hast, gib deinem Körper etwas Zeit und pack die Tage gleich nach deiner Landung nicht mit Terminen voll. Leg deinen Rückflug aus dem Urlaub so, dass du noch zwei oder drei Tage zum Entspannen hast, bevor du wieder zurück in die Arbeit musst. Auch Entspannungsmethoden wie Meditationen und Aromatherapien mit ätherischen Ölen können sich positiv auswirken und vor allem bei der Wiederherstellung eines normalen Schlafrhythmus helfen.
Häufige Fragen zum Thema Jetlag
Was ist ein Jetlag?
Ein Jetlag ist die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus des menschlichen Körpers. Er entsteht, wenn du eine Zeitverschiebung durchmachst.
Welche Symptome sind typisch für Jetlags?
Die bekanntesten sind: Schlafstörungen, Müdigkeit, Magen-Darm-Probleme, Gereiztheit, Schwindel, allgemeines Unwohlsein.
Wie lang dauert ein Jetlag?
Das hängt ganz vom Individuum ab. Ein größerer Zeitunterschied und die Flugrichtung nach Osten können Jetlags begünstigen.
Was kann ich dagegen tun?
Versuche, deinen Körper so sanft wie möglich umzustellen und gib ihm Zeit. Halte dich an feste Gewohnheiten, wie Essens- und Schlafenszeiten.
Gibt es Medizin, die gegen Jetlag hilft?
Schlaftabletten sollten nicht eingenommen werden, besser sind natürliche Entspannungsmittel wie Meditation, Aromatherapien und viel natürliches (Sonnen-)Licht. Es gibt Melatonin-Präparate, die dabei helfen sollen, den Schlaf-Wach-Rhythmus in Einklang zu bringen, deren Wirkung ist allerdings nicht bestätigt.