Die Reiseleitung ist bei organisierten Reisen vor Ort und kümmert sich um die Betreuung der Reisenden. Sie agiert oft als Bindeglied zwischen dem Veranstalter einer Reise und seinen Kunden, den Reisenden.
Wichtiges auf einen Blick
- Die Reiseleitung kümmert sich um die Betreuung der Reisenden
- Reiseleiter sind die ersten Ansprechpartner für Reisende unterwegs
- Sie agieren als Vermittler zwischen den Reisegästen und anderen Leistungsträgern
- Reiseleiter sind meistens selbstständig, können aber auch bei einem Veranstalter angestellt sein
Die verschiedenen Arten der Reiseleitung
Reiseleiter kommen in vielen verschiedenen Formen und Abstufungen.
Standort-Reiseleitung
Ein klassisches Bild dieser Art von Reiseleitung kann man sich in einem Urlaubsresort vorstellen, mit einem separaten Schalter neben der Rezeption und eigenen Sprechstunden. Der Reiseleiter begrüßt die Gäste oft schon am Flughafen, ist beim Transfer ins Hotel mit dabei und gibt allgemeine Informationen und Wissenswertes über den Zielort und die Hotelanlage. Vor Ort hilft die Reiseleitung bei der Buchung von Aktivitäten und Ausflügen, manchmal begleitet sie diese auch selbst. Auch bei Beschwerden oder sämtlichen anderen Anliegen ist sie der erste Ansprechpartner.
Rundreiseleiter
Diese Art von Reiseleitern ist meistens für eine Reisegruppe zuständig. Diese Reisegruppe ist für eine bestimmte Zeit gemeinsam unterwegs und bewegt sich im Rahmen der Reise zwischen verschiedenen Orten umher. Der Reiseleiter begleitet die Gruppe vom ersten Tag an und kümmert sich rund um die Uhr um die Gäste. Er reist mit ihnen von Ort zu Ort und organisiert Ausflüge und Aktivitäten. Auch in diesem Fall ist der Reiseleiter die erste Ansprechperson, wenn Gäste eine Frage haben oder wenn ein Problem auftritt.
Aufgaben einer Reiseleitung
Je nach Art der betreuten Reise und Ansprüchen des Arbeitgebers fallen einem Reiseleiter unterschiedliche Aufgaben zu. Unter anderem kann das eine Auswahl der folgenden sein:
- Betreuung der Reisenden rund um die Uhr
- Organisation der Reise vor Ort (z.B. Koordination von Transport, Buchung und Durchführung von Ausflügen)
- Ansprechpartner bei Problemen oder Anregungen (Beschwerden, Fragen und sämtliche andere Anliegen)
- Informationen über das Reiseziel (z.B. Geschichte, Traditionen, Gewohnheiten, Alltag)
- Auswahl und Durchführung von Aktivitäten (z.B. Tagestouren, Besuch von Sehenswürdigkeiten)
- Führungen leiten (das kann auch von einem Fremdenführer übernommen werden)
- Entgegennahme von Reklamationen und Problemlösung
Reiseleiter sollten wirklich immer ein offenes Ohr für die Gäste haben und versuchen, auf alle Fragen einzugehen. Sie sind für Reisegäste eine absolute Vertrauensperson und vertreten deren Interessen gegenüber anderen Leistungsträgern (z.B. Hotels und anderen touristischen Unternehmen vor Ort)
Reiseleiter oder Fremdenführer?
Die Reiseleitung, oft auch Reisebegleitung genannt, ist vom Reiseveranstalter entsandt und für die Betreuung der Gäste vor Ort zuständig. Ein Fremdenführer dagegen ist entweder selbstständig oder beim Leistungsträger vor Ort angestellt und nicht beim Reiseveranstalter.
Die Aufgaben eines Fremden- oder Gästeführers beschränken sich meist auf die kurzzeitige Betreuung von Gästen im Rahmen einer Tour. Das können zum Beispiel Städteführungen sein, aber auch mehrtägige Ausflüge können dazugehören. Den Beruf des Fremdenführers führen fast immer Einheimische aus, oder zumindest Personen, die langfristig im Zielland leben, wie zum Beispiel Auswanderer.
Wie wird man zum Reiseleiter
Für den Beruf der Reiseleitung gibt es in Deutschland keinen vorgeschriebenen Werdegang. Theoretisch kann auch eine Person ohne offizielle Qualifikationen oder abgeschlossener Ausbildung in dem Beruf arbeiten. Um den Job als Reiseleiter so gut wie möglich auszuführen, gibt es dennoch einige Dinge, die helfen können:
Ausbildung
Den Beruf Reiseleiter gibt es in Deutschland nicht als offiziellen Ausbildungsberuf. Allerdings werden zahlreiche Seminare, Lehrgänge und Workshops angeboten, mit denen zukünftige Reiseleiter geschult werden. Bei einigen dieser Weiterbildungen gibt es bei erfolgreichem Abschluss ein Diplom oder ein Zertifikat. Zertifikate geben zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer oder der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft aus.
Qualifikationen
Um als Reiseleiter erfolgreich zu sein, sollte man einige Qualifikationen vorweisen können. Diese können sich unter anderem positiv auswirken:
Wissen über das Reiseziel: Normalerweise sind Reiseleiter auf einige Länder oder einen Kontinent spezialisiert und wissen genau über diese Bescheid. Sie kennen die Gewohnheiten und Umgangsformen und können bei Fragen helfen (z.B. Wie viel Trinkgeld ist üblich?).
Sprachkenntnisse: Eine gute Kenntnis der Landessprache ist nötig, um mit den Einheimischen kommunizieren, Aktivitäten buchen und etwaige Probleme lösen zu können.
Verhandlungsgeschick und Konfliktlösung: Wenn Probleme innerhalb der Gruppe oder auch mit einem anderen Leistungsträger auftreten, kann dies dabei helfen, diese zu lösen.
Service- und Kundenorientierung: Die Reiseleitung ist primärer Ansprechpartner für die Reisenden. Diese sollen sich in guten Händen fühlen und mit jedem Anliegen an die Reiseleitung wenden können.
Geschichten erzählen: Das ist zwar keine zwingende Voraussetzung, jedoch machen Reisen mehr Spaß, wenn der Reiseleiter es versteht, Geschichten erzählen zu können und dies auch gerne tut.
Die Persönlichkeit des Reiseleiters
Eine Reiseleitung verbringt während eines Urlaubs viel Zeit mit den Gästen, deshalb ist es auch wichtig, dass “es klickt”. Personen, die eine gute Menschenkenntnis haben, wird es sehr viel leichter fallen, sich auf die Gäste einzustellen und das Programm und ihr eigenes Verhalten dem anzupassen.
Was Reisenden an einem Reiseleiter gefällt, kommt sehr stark auf deren Persönlichkeit an: manche Menschen sind lieber für sich und mögen es nicht, wenn jemand viel redet, andere schätzen einen Reiseleiter, der viele Geschichten erzählt und auch einmal persönlicher wird.
Das ist ein Punkt, den man so nicht wirklich erlernen kann, ähnlich wie die Serviceorientierung. Manchen Personen fällt es einfach leichter, sich auf Gäste einzulassen und so als Reiseleitung eine guten Job zu machen.
Häufige Fragen zum Thema Reiseleitung
Was macht ein Reiseleiter?
Ein Reiseleiter betreut eine Reisegruppe vor Ort. Er ist der erste Ansprechpartner und kümmert sich um die erfolgreiche Durchführung der Reise und sämtliche Anliegen der Gäste.
Ist ein Reiseleiter beim Reiseveranstalter angestellt?
Ja, manchmal schon. Die meisten sind allerdings freiberuflich tätig und arbeiten auf Honorarbasis.
Spricht die Reiseleitung Deutsch oder muss ich erst die Fremdsprache lernen?
Egal ob der Reiseleiter aus Deutschland mit anreist oder im Zielland einheimisch ist - es wird in jedem Fall darauf geachtet, dass gute Sprachkenntnisse in allen nötigen Sprachen vorhanden sind, damit keine Kommunikationsschwierigkeiten aufkommen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Fremdenführer?
Fremdenführer werden meist nur kurzfristig für Touren oder Rundgänge gebucht, während Reiseleiter über die gesamte Urlaubsdauer mit den Reisenden arbeiten.
Wie werde ich zum Reiseleiter?
In Deutschland gibt es keine vorgeschriebene Ausbildung, die ein Mensch vorweisen muss, um in dem Beruf arbeiten zu können. Somit kann sich jede Person als Reiseleiter bewerben! Es gibt die Möglichkeit, Zertifikate zu erwerben und auch Weiterbildungen und Schulungen werden angeboten. Im Endeffekt zählen jedoch eher weiche Faktoren, wie die Persönlichkeit, Menschenkenntnis und Serviceorientierung einer Person.